Elisabeth Leitner - Kirchenzeitung

Neuer Ort für Beichte und Taufe in Pfarrkirche Sierning

Ein „Tauftropfen“ für Täuflinge


Er ist aus rotem Adneter Marmor und trägt sichtbar die Jahreszahl 1288: der Taufstein der Pfarre Sierning. In der neu gestalteten Taufkapelle hat er einen zentralen Platz bekommen.

 Kirchenzeitung Diözese Linz, Ausgabe: 15/2022

 12.04.2022 - Elisabeth Leitner


Neu ist auch der „Sierninger Tauftropfen“ für Täuflinge


Schon die Urgroßeltern wurden hier getauft: Ca. 730 Jahre alt ist der steinerne Zeuge der lebendigen Tradition in der Sierninger Pfarrkirche. Glaube wird hier von Generation zu Generation weitergegeben. 


Tauftropfen als Erinnerung

Nun hat der frühgotische Taufstein im nördlichen Seitenschiff einen zentralen Platz gefunden: Er steht in der Mitte der Raumachsen. Um ihn herum sind Bänke aus gekalkter Eiche angeordnet. An der Nordwand befindet sich ein Schrein mit den Heiligen Ölen. Die Gefäße sind aus Porzellan handgefertigt.


Der „Sierninger Tauftropfen“ – von Künstler Johannes Angerbauer-Goldhoff geschaffen – hängt als vergrößerte Fotografie aus Aluminium als Scheibe darüber. Zu sehen ist eine Detailaufnahme eines Wassertropfens, der vom Weihwasserbecken ausgehend einen Wasserfleck am Boden hinterlassen hat. Tropfen und Schatten des Weihwasserbehälters erzeugen ein abstraktes Bild aus hellen und dunklen Stellen – sie stehen symbolisch für das Leben, das auch mit Höhen und Tiefen gepflastert ist. In verkleinerter Form wird der Tauftropfen in einer Schatulle den neu Getauften zur Erinnerung mitgegeben.


Spuren des Lebens

Neu ist auch der Beichtort, der als begehbarer Beicht- und Ausspracheraum an der Ostwand des Seitenschiffs konzipiert wurde. Am Boden hat Angerbauer-Goldhoff vergoldete Platten angebracht. Auf diesen Platten hinterlässt der Mensch seine Spuren. Die Goldplatten mit Fußspuren und Kratzern werden in einem Jahr vom Boden genommen und auf der langen Planke an der Vorderseite des Beichtorts aufgerichtet.


Das erinnert an die Versöhnungszusage: „Gott richtet den Menschen auf“, erklärt Pfarrer Karl Sperker. Das Raumkonzept für den Tauf- und Beichtort haben Barbara Ambrosz und Karin Santorso alias „Lucy.D“ entwickelt, das Kunstreferat hat das Projekt fachlich begleitet. Die Pfarrkirche ist dem hl. Stefanus geweiht, am 9. Jänner 2022 wurde der neue Tauf- und Beichtort gesegnet.


Quelle: https://www.kirchenzeitung.at/site/themen/kunstkultur/ein-tauftropfen-fuer-taeuflinge

Sierninger Tauftropfen - Kirchenzeitung Diözese Linz
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