Aus dem Kirchenführer "Steyr Marienkirche"
(Adolf Bodingbauer, 1993, ISBN 3-927296-74-0, PEDA-KUNSTFÜHRER Nr. 67/1993)
"Die erste Kapelle des Langhauses auf der Epistelseite ist heute dem hl. Josef geweiht. Der Altar ist im Rokokostil, das Bild und die beiden seitlichen Statuen (Jesuitenheilige Franz Regis und Franz de Hieronymo) gehören der Periode nach 1865 an. An der Kapellenwestwand ist ein Kupferepitaph mit Wappen und reicher Stuckumrahmung aus dem Jahre 1685 angebracht. Es wurde für Gottlieb Hoffmann und seine fünf Söhne errichtet. Er war der Schwiegersohn des Steyrer Bürgermeister Maximilian Luckner, der ein großer Wohltäter der Kirche war.
Das Gemälde an der Südwand befindet sich erst seit 1993 im Besitz der Kirche. Es schmückte früher eine Kapelle im Wehrgraben, im Bereich der Hack-werke (einer ehemaligen Messerfabrik). Diese Kapelle auf dem Hammerschmiedanger wurde vom Lederermeister Kittendorfer zum Dank dafür gestiftet, daß seine Werkstatt vom großen Stadtbrand des Jahres 1727 verschont geblieben ist. Das Bild zeigt das seltene Thema der >>Sieben Zufluchten<<<. Die Sieben Zufluchten, eine Frömmigkeitsform der Barockzeit, nämlich die Hl Dreifaltigkeit, der Gekreuzigte, das allerheiligste Sakrament des Altares, die Unbefleckte Empfängnis, die Erzengel, die Heiligen und die Armen Seelen im Fegefeuer werden gemeinsam in menschlichen Nöten und Heilsanliegen als kräftige, zuverlässige Helfer angerufen. >>In all eurn Nötten und leidigen Suchten - werden euch erröten die siben Zufluchten<<. Darüber hängt ein achteckiges Bild, das den sel. Petrus Gonzales OP darstellt. An der Decke sind drei kreisförmige Fresken (hl. Zacharias und Anna mit Maria, in der Mitte Gottvater)."
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